Solaranlage Vermieter & Mieter

Solaranlage und Vermieter - darauf achten als Mieter

Du fragst dich, wie Du als Mieter Deine Energiekosten senken und gleichzeitig Deinen CO2-Fußabdruck verringern kannst? Als nächstes kommt Dir dabei aber Dein Vermieter in den Sinn? In diesem Ratgeber erklären wir Dir alles, was Du als Mieter über das Anmelden Deiner Solaranlage wissen musst.

Solaranlage und Vermieter - darauf achten als Mieter

Inhalte

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Damit Du genau weißt,

» ob du deinen Vermieter um Erlaubnis bitten musst
» welche Genehmigungen Du sonst noch benötigst
» worauf du vor der Installation deiner PV-Anlage als Mieter achten solltest
» und welche 5 starken Argumente du bei Deinem Vermieter am besten auf den Tisch bringst.

    Wie funktioniert eine Solaranlage für Mieter?

    Deine Solaranlage ist in der Regel an die Wohneinheit gebunden, an der Du als Mieter wohnst. Sie wird daher aus 1-2 Solarmodulen auf Deinem Balkon, an der Fassade oder auf einem Teil des Daches bestehen. Die Module Deiner Solaranlage fangen das Sonnenlicht ein und erzeugen Gleichstrom. Ein Wechselrichter in Deiner Wohnung wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, der direkt für Deine Haushaltsgeräte genutzt werden kann.

    Muss ich für eine Solaranlage meinen Vermieter um Erlaubnis fragen?

    Ja. Grundsätzlich benötigen Mieter in allen Bundesländern die Erlaubnis ihres Vermieters, um eine Solaranlage auf dem Balkon, dem Dach oder an der Fassade zu installieren. In einigen Bundesländern ist jedoch die Ausnahme die Regel: Im Bundesland Berlin ist die Installation von Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 600 Wp auch ohne Zustimmung des Vermieters möglich, sofern diese an einer geeigneten Stelle angebracht werden und die Optik des Gebäudes nicht beeinträchtigen.

    3 Beispiele aus verschiedenen Bundesländern

    Bayern

    In Bayern ist die Installation von Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 600 Wp auf dem Balkon oder der Fassade grundsätzlich genehmigungsfrei. Der Vermieter kann die Installation jedoch auch hier aus triftigen Gründen untersagen.

    Nordrhein-Westfalen

    In Nordrhein-Westfalen benötigt der Mieter grundsätzlich die Zustimmung des Vermieters zur Installation einer Solaranlage. Die Zustimmung muss schriftlich erfolgen und die Bedingungen der Installation sollten darin festgelegt werden.

    Berlin

    In Berlin erlaubt das Landesgesetz die Installation von Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 600 Wp ohne Zustimmung des Vermieters – sofern diese an einer „geeigneten Stelle angebracht werden und die Optik des Gebäudes nicht beeinträchtigen“.

    Genehmigungsverfahren der Solaranlage

    In der Regel muss der Mieter einen schriftlichen Antrag für die Solaranlage beim Vermieter stellen und dazu eine detaillierte Planung der Anlage vorlegen.

    Bei Zustimmung des Vermieters zur Solaranlage:

    Bitte Deinen Vermieter um schriftliche Zustimmung zur Installation Diner Solaranlage. In der Zustimmungserklärung sollten zusätzlich die Bedingungen die vorgesehene Installation, also die Art und Weise der Montage und die Einspeisung des Stroms, schriftlich festgehalten werden.

    Bei Verweigerung der Zustimmung des Vermieters zur Solaranlage:

    Der Vermieter kann die Zustimmung zur Solaranlage nur aus triftigen Gründen verweigern. Beispielsweise, wenn die Solaranlage die Bausubstanz des Gebäudes beschädigen könnte oder die Optik des Gebäudes unzumutbar beeinträchtigt wird.

    Sofern es hier zu Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter über die Installation Deiner Solaranlage kommt, kannst Du die Mietrechtsberatung oder eine Schlichtungsstelle einschalten.

    Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG):

    In Wohnanlagen mit Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) ist die Zustimmung der WEG zur Installation Deiner Klein-Solaranlage erforderlich. Die Zustimmung muss i.d.R. durch einen Beschluss der WEG-Versammlung eingeholt werden.

    5 starke Argumente an den Vermieter

    5 starke Argumente, die Du bei Deinem Vermieter für die Installation einer Solaranlage vorbringen kannst:

    1. Gemeinsame Kosteneinsparungen

    "Durch die Installation einer Solaranlage sinken nicht nur meine Energiekosten – sondern auch die Nebenkosten, die auf die Gesamtbetriebskosten der Immobilie anfallen. Langfristig könnte dies also die Betriebskostenumlage für alle Mieter senken."

    2. Modernisierung, Umweltengagement und Wertsteigerung

    "Durch die Installation einer Solaranlage setzen wir ein positives Zeichen für die Nachbarschaft und die Gemeinde. Denn eine Solaranlage ist eine Modernisierungsmaßnahme, die heute von umweltbewussten Mietern hoch angerechnet wird. Sie zeigen als Vermieter mit der Installation einer PV-Anlage, dass Ihre Immobilie gut gepflegt und modernisiert wird und dass Sie sich für Umweltschutz und Energieeffizienz engagieren – was den Wert und die Attraktivität Ihrer Immobilie steigert."

    3. Zukünftige Vorschriften

    "Die gesetzlichen Vorschriften in Bezug auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit werden zunehmend strenger. Indem Sie jetzt der Installation von Solaranlagen als Vermieter zustimme, beugen Sie teuren Nachrüstungen auf Ihre Kosten vor und bereiten Ihre Immobilie auf kommende Standards vor.“

    4. Unabhängigkeit von Netzbetreibern

    "Durch die Installation einer Solaranlage machen wir uns unabhängiger von den unkontrollierbaren und steigenden Energiepreisen sowie möglichen Versorgungsengpässen. Besonders zu heutigen Zeiten ist diese Unabhängigkeit sowohl für uns als Mieter als auch für Sie als Vermieter langfristig von Vorteil und bietet Sicherheit."

    5. Geringer Aufwand für Vermieter

    "Ich bin bereit, aktiv bei der Installation und Wartung der Solaranlage mitzuwirken, und dafür zu sorgen, dass alles reibungslos verläuft. So entstehen Ihnen keime Umstände und wir können gemeinsam von den Vorteilen der PV-Anlage profitieren."

    Welche Genehmigungen brauche ich noch?

    Neben der Zustimmung des Vermieters zur Solaranlage können je nach Bundesland, Installation, Art und Größe des PV-Systems weitere Genehmigungen erforderlich sein:

    Anmeldung beim Netzbetreiber:

    In Deutschland müssen alle Solaranlagen beim Netzbetreiber angemeldet werden. Dies gilt auch für Klein-Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 600 Wp. Die Anmeldung erfolgt in der Regel online auf der Website Deines Netzbetreibers. Dazu musst Du einige Angaben zu Diener Anlage machen, wie z.B. ihre Leistung, die Art der Module und den Wechselrichtertyp. Die Anmeldung bei Deinem Netzbetreiber ist i.d.R. kostenlos.

    Anmeldung beim Marktstammregister:

    Seit dem 1. Januar 2023 müssen alle Photovoltaikanlagen, unabhängig von ihrer Größe, außerdem beim Marktstammregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Auch hier erfolgt die Anmeldung online über das Portal des Marktstammregisters. Hier musst Du u.a. die installierte Leistung, die Postleitzahl und den Inhaber der Anlage angeben. Die Anmeldung beim Marktstammregister ist kostenlos.

    Baugenehmigung:

    In den meisten Bundesländern in Deutschland benötigst Du für die Installation einer Klein-Solaranlage auf dem Balkon oder der Fassade keine Baugenehmigung. In einigen Bundesländern oder Gemeinden kann jedoch eine Baugenehmigung erforderlich sein. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Anlage die Optik des Gebäudes stark verändert oder wenn sie in einem denkmalgeschützten Bereich installiert werden soll. Wir raten Dir deshalb dich vor dem Kauf Deiner Solaranlage bei deinem Vermieter oder direkt bei der Baubehörde zu erkundigen.

    Solaranlage und Vermieter. Darauf solltest du als Mieter beim Stromzähler achten.

    Wie funktioniert das mit dem Stromzähler?

    Bevor Du als Mieter Deine Solaranlage installierst, solltest Du deinen aktuellen Stromzähler überprüfen, denn es kann sein, dass ein älteres Modell nicht für Deine PV-Anlage infrage kommt. Prüfe, ob Dein vorhandener Stromzähler für die Rückspeisung von Solarstrom geeignet ist. Alte Ferraris-Zähler müssen i.d.R. gegen moderne, rückspeisefähige Zähler ausgetauscht werden.

    Smart Meter

    Ein Smart Meter kann dich dabei unterstützen, Deinen selbst erzeugten Sonnenstrom maximal effizient zu nutzen. Diese modernen Stromzähler erfassen den Strom präzise – und sind nicht selten die Voraussetzung für die Nutzung einer Solaranlage. Informiere Dich bei Deinem Netzbetreiber über die notwendigen Schritte, einen Smart Meter zu installieren.

    Solaranlagen lohnen sich für Mieter und Vermieter.

    Deine Solaranlage lohnt sich – sowohl für Dich als Mieter als auch für Deinen Vermieter. Denn sie senkt die Energiekosten, ist einfach zu installieren und macht von steigenden Energiepreisen unabhängiger. Deine Solaranlage produziert saubere Energie und verringert den CO2-Ausstoß der Immobilie – was heute ein starkes Argument für Mieter ist. Zudem kann eine kleine Solaranlage wie ein Balkonkraftwerk ohne großen Aufwand installiert werden.

    Mit sorgfältiger Planung und Einhaltung der rechtlichen Voraussetzungen schöpfen Mieter und Vermieter die Vorteile der Solarenergie voll aus.